Medienbericht: Ermittlungen gegen 100 Verdächtige wegen Steuerhinterziehung in großem Stil

Beschuldigte wendeten laut "Süddeutscher Zeitung" "Cum-Ex"-Methoden an

Es geht um mutmaßlichen Steuerbetrug in Höhe von einer halben Million Euro: Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (Wochenendausgabe) wegen Steuerhinterziehung gegen etwa hundert Verdächtige. Die im Fokus stehenden Finanzmanager, Steueranwälte und Firmeninhaber sollen demnach ähnlich vorgegangen sein wie beim Cum-Ex-Skandal. 

Bereits vor gut drei Wochen fand dem Bericht zufolge eine großangelegte Razzia statt, bei der 150 bis 200 Büros in fast ganz Deutschland durchsucht worden sein sollen. Die im Fokus stehenden Finanzexperten und Unternehmer sollen demnach komplizierte Geschäfte eingefädelt und undurchsichtige Strukturen geschaffen haben, um den Fiskus zu täuschen - ähnlich wie beim Cum-Ex-Steuerskandal. 

Profitiert haben sollen von dem Vorgehen, das die "Süddeutsche" unter Berufung auf "Insider" als "Cum-Ex-Zwei" bezeichnet, vor allem Mittelständler, die mit Firmenverkäufen oder auf andere Art und Weise hohe Erlöse erzielt haben.

Bei dem Ermittlungsverfahren geht es der Zeitung zufolge um Geschäfte mit Zertifikaten. Der Gewinn aus diesen Geschäften soll beim Fiskus einmal angegeben, der Verlust hingegen zwei Mal geltend gemacht worden sein. Auf diese Weise soll es gelungen sein, die eigentlich fälligen Steuerzahlungen deutlich zu reduzieren. Mit dem Fall befasste Strafverteidiger weisen diesen Vorwurf zurück.



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