Mit Hilfe einer Erhöhung der Tabaksteuer wollen dänische Politiker die Bierpreise senken und den Alkohol-Tourismus nach Deutschland verhindern. Ein entsprechender Vorschlag der rechtspopulistischen Dänischen Volkspartei (DF) sei in den meisten führenden Parteien auf Zustimmung gestoßen, wie die Online-Ausgabe der dänischen Wirtschaftzeitung "Börsen" am Mittwoch berichtete. Die DF will mit niedrigeren Alkoholsteuern verhindern, dass die Dänen über die Grenze nach Deutschland fahren, um billiges Bier zu kaufen, "Die Steuer auf Bier ist schuld daran, dass die Menschen an die Grenze zum Bierkaufen fahren. Deshalb ist sie die nächste Steuer, die gesenkt werden muss", sagte auch ein Finanzexperte der rechtsliberalen Regierungspartei der Zeitung.
Wie in anderen skandinavischen Länder waren alkoholische Getränke in Dänemark immer hoch besteuert, um Alkoholmissbrauch in der Bevölkerung zu verhindern. Im vergangenen Oktober hatte die dänische Regierung die Alkoholsteuer jedoch halbiert, um die Konkurrenz durch die billigen deutschen Getränke anzumildern. Trotzdem ist die Steuer nach wie vor viermal so hoch wie in Deutschland. Die DF fordert nun eine noch drastischere Senkung, die über eine höhere Tabaksteuer finanziert werden soll. Momentan sind die deutschen und die dänischen Tabaksteuern ähnlich hoch, allerdings sollen sie in Deutschland im kommenden Jahr weiter steigen. Ein Sprecher der DF sagte der Zeitung, die Dänen könnten die Steuer einfach gemeinsam mit den Deutschen erhöhen.
Nach Berechnungen der DV würde eine niedrigere Alkoholsteuer Dänemark 30 bis 50 Prozent von den derzeit 188 Millionen Euro jährlichen Einnahmen kosten. Durch die höhere Tabaksteuer könne der Staat umgekehrt aber rund 107 Millionen Kronen extra einnehmen, berichtete "Börsen".