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Steuererklärung dauert im Schnitt fast vier Stunden

FDP-Abgeordneter Schäffler fordert Vereinfachung durch mehr und höhere Pauschalen

Der typische Arbeitnehmer muss für seine jährliche Steuererklärung drei Stunden und 50 Minuten aufwenden - das hat die Bundesregierung auf Anfrage der FDP-Fraktion ausgerechnet. Bei rund 14 Millionen solcher Arbeitnehmer fallen insgesamt mehr als 54 Millionen Stunden für ihre Steuererklärungen an - und für die Bearbeitung im Finanzamt weitere etwa 50 Millionen Stunden. Die Ausgaben dafür betragen insgesamt "schätzungsweise 2,3 Milliarden Euro". 

Die "Rheinische Post" hatte zuerst darüber berichtet. Der FDP-Abgeordnete Frank Schäffler sagte am Mittwoch, es sei "eigentlich unfassbar", dass die Regierung bei der Vereinfachung des Steuersystems nichts unternehme. "Sie klaut den Bürgern damit kostbare Lebenszeit." Schäffler forderte mehr und höhere Pauschalen im Einkommensteuerrecht, um für Vereinfachung zu sorgen. "Doch hier tut sich seit Jahren nichts. Das ist ein Armutszeugnis."

Gegen eine automatische Anpassung steuerlicher Größen hat die Bundesregierung "grundsätzliche Bedenken", wie sie in der Antwort auf eine entsprechende Frage der FDP-Fraktion schrieb. Das Parlament würde damit einen Teil seiner Budgethoheit verlieren, zum anderen sprächen stabilitätspolitische Bedenken dagegen: Inflationstendenzen könnten sich verstärken oder gar gefördert werden. "Diskretionäre Anpassungen"  seien zudem besser für wirtschafts-, finanz- und sozialpolitische Zielsetzungen geeignet.

Die Einnahmen des Staates aus der Lohn- und Einkommensteuer stiegen den Angaben zufolge von 174,6 Milliarden Euro im Jahr 2008 auf 255 Milliarden Euro 2017. Eine Einkommensteuererklärung gaben demnach im vergangenen Jahr schätzungsweise 39,7 Millionen Menschen ab. 



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